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„Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht soweit…“ so oder so ähnlich konnte man unsere Reise bisher beschreiben.
„Und, wie läuft es denn bei euch mit dem Schlafen?“ ist wahrscheinlich eine der ersten und typischen Fragen unter Neueltern. Und egal, wirklich egal was man darauf antwortet: eine richtige oder zufriedenstellende Antwort gibt es eh nicht. Läuft es (gerade – denn beachte: alles ist nur eine Phase) ganz gut und man berichtet davon, erntet man meist neidvolle Blicke oder in der nächsten Nacht wird man eines Besseren belehrt, weil man sich zu früh gefreut hat. Antwortet man, dass es gerade schwierig ist, erntet man entweder mitleidige Seufzer mit gutgemeinten Tipps, auf die man wieder hoffnungsvolle Gedanken setzt, um dann meist festzustellen, dass Kinder einfach unterschiedlich sind… eine wirkliche Lösung ist schwer zu finden und ein Patentrezept gibt es (leider) nicht!
Unzählige schlaflose oder schlafgestörte Nächte liegen hinter uns… und es werden noch unzählige mehr werden. Das beste, was ich raten kann, ist es anzunehmen und zu lernen, das Beste daraus zu machen. Es wird sich in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren nicht gleichbleibend einspielen, sondern Hoch- und Tiefphasen geben. Je eher ich mich also damit abfinde und es so hinnehme, wie es ist, desto besser werde ich damit zurecht kommen.
Janosch war zu Beginn ein schwieriger Schläfer, aber nach dem ersten Monat hat er wirklich nachts sehr lange am Stück geschlafen (z.T. acht Stunden, eine wahnsinnig lange Zeit für einen Säugling). Zu dem Zeitpunkt nahm er noch einen Schnuller, was er heute ebenfalls nicht mehr tut und was ihn auch damals gut beruhigen konnte. Das lange Schlafen hat er einige Wochen durchgehalten und ich freute mich schon über ein „Anfängerbaby“ und den Segen eines entspannten Schläfers. Mit dem 3.Schub fingen die Schlafprobleme an. Wir hatten Phasen, in denen Janosch nachts im 30 Minuten Takt wach wurde und eine Phase von 7 Wochen, in denen er bis zu 9 Mal in der Nacht angelegt werden wollte… zwischendurch war er dann gerne mal 2 Stunden hellwach und wollte getragen werden.
Das Tragen war und ist ebenfalls ein leidiges Thema. Janosch ist grundsätzlich immer am Besten beim Tragen eingeschlafen. Mit dem wachsenden Gewicht von ihm wurde es aber immer beschwerlicher für meinen Rücken. Kurz vor Weihnachten bissen wir also in den sauren Apfel und wollten ihm das „im-Liegen-einschlafen“ angewöhnen. Klar war für uns, dass wir kein Schlaftraining machen wollten (wer nicht weiß, was das ist, einfach mal googeln – für uns kam das nicht in Frage!), sondern ihn beim Einschlafen dennoch durchgängig begleiten und anwesend sein wollten. Janosch fand die Umstellung, jetzt im Liegen einzuschlafen zunächst überhaupt nicht gut. Heftige Schreianfälle, durchgängiges Weinen und Protest waren an der Tagesordnung. Bereits nach dem ersten Tag war uns klar, dass es so nicht gehen wird. Also gingen wir einen Schritt zurück. Die Abendroutine wurde um ein paar Kuscheleinheiten ausgeweitet und wir versuchten zunächst ihn hinzulegen, bei ihm zu bleiben (ihn zu streicheln) und ihn wieder zu beruhigen, da er meist wieder anfing zu weinen. Länger als zehn Minuten ließ das Papa- oder Mamaherz das Weinen nicht zu, also wurde er wieder getragen. Wir fragten bei vielen Freunden nach, wie sie es mit dem Schlafengehen machen, bekamen viele Tipps, doch nichts half. Janosch weinte, sobald er wach hingelegt wurde. Eigentlich verständlich, denn er kannte die Situation so ja nicht und warum sollte er sich nicht die altbewährte Tragesituation zurück wünschen? Für ihn war es ja so am Schönsten. Eines Tages bekamen wir den Tipp, ein Nachtlicht mit Sternenhimmel zu verwenden. Nun gut, schnell übers Internet bestellt und somit wurde unser Abendritual um etwas erweitert. Und schon nach dem ersten Abend lief es besser. Wir schauten uns vor dem Schlafen die Sterne an, er wurde gestreichelt und jammerte etwas, doch dann schlief er nach wenigen Minuten ein. Die nächsten Abende verliefen immer besser und Janosch musste nicht mehr getragen werden. Ganz ohne Protest ging es zwar nicht, aber er weinte nicht mehr und wehrte sich nicht mehr mit Händen und Füßen. Ein toller Erfolg und ein entspannteres Zubettgehen für ihn und uns.
Klappt es seitdem immer noch so gut? Leider nein! Mit dem nächsten Schub und parallel den ersten Zähnchen war unsere Zubettgehroutine leider dahin und Janosch forderte die Körpernähe wieder ein und wollte zudem auch nicht mehr in seinem Beistellbettchen, sondern in unserem Bett schlafen. An diesem Punkt muss ich aber dazu sagen, dass ich es nachvollziehen kann. Wenn es einem nicht gut geht, will man einfach nah bei Mama oder Papa sein. Also alles wieder auf Anfang…?
Nicht ganz. Denn nun wissen wir, dass wir mit der (für unser Kind) richtigen Methode ohne Weinen und Schreien trotzdem zum Ziel kommen können, wenn der blöde Schub wieder vorbei ist. Kinder sind nun mal keine Maschinen, die immer gleich funktionieren. Das Schlafen ist ein Prozess, der der Veränderung unterliegt – je schneller man das annimmt, desto besser kann man damit leben und klarkommen. Schließlich hat mir das Leben dieses kleine Wesen geschenkt, in das ich jeden Tag so viel mehr verliebt bin und das mich so unendlich dankbar macht. Dann bin ich eben öfter mal eine müde Mama, habe aber diesen kleinen gesunden Schatz, der mich einfach nur vom tiefsten Inneren glücklich macht. Und bis er 18 ist, wird das schon werden 😉
Unser Helferlein und der einzige wirkliche Tipp beim Schlafen ist definitiv eine feste Abendroutine, die dem Kind Sicherheit gibt und anzeigt, dass es nun schlafen soll. Wir beginnen damit immer zwischen 18:45-19:00 Uhr. Janosch wird gewickelt, der Schlafanzug und Schlafsack wird angezogen, der MyHummy wird angemacht, Janosch wird noch einmal gestillt, ich erzähle ihm etwas vom Tag, er wird gestreichelt und bekommt ein Küßchen. Dann bringt mein Mann ihn ins Bett. Auch fand ich das Buch „Schlaf gut, Baby“ sehr hilfreich, um das andersartige Schlafverhalten von Babys zu verstehen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Zubettgehen gemacht und wie schlafen eure Mäuse? Kommentiert gerne, ich bin gespannt!!!
Liebe Eva, ich kann so gut nachvollziehen, wie es euch gerade geht. Unsere Mädels waren als Babys auch miserable Schläfer. Beim Zweiten macht man manches anders, aber ich denke, man hat nur bedingt Einfluss auf das Schlafverhalten und muss es teilweise akzeptieren wie es ist. Wir halten auch nichts von Schlaftraining. Aber was bei uns den absoluten Wandel brachte, war das bewusste Ende des nächtlichen Stillens. Bei der Großen mit 8 und bei der Kleinen mit 10 Monaten habe ich, nachdem sie tagsüber ausreichend mit fester Nahrung versorgt waren, für 1-2 Nächte die Zähne zusammengebissen, bei ihnen mit im Zimmer geschlafen, gestreichelt, beruhigt, Wasser angeboten, aber nicht aus dem Bett genommen. Es war hart, aber im Vergleich zu den Anstrengungen monatelanger schlafloser Nächte akzeptabel – zumindest für uns. Von da an haben sie quasi durchgeschlafen. Ich weiß noch, wie unglaublich die erste Nacht Durchschlafen war. Ich könnte es nicht fassen und habe ständig nachsehen wollen, ob wirklich alles ok ist. Abends und morgens habe ich noch eine kleine Weile weiter gestillt. Klar, wenn sie krank sind oder etwas Außergewöhnliches anstand wie Kindergarten Eingewöhnung dann gab es auch mal wieder unruhigere Nächte, aber kein Vergleich mehr zu vorher. Ich fand, dass man es in der Elternzeit ganz gut abfedern kann, aber wenn man wieder arbeiten geht, ist es richtig, richtig schwer! Da haben nur wenige schlaflose Nächte gereicht und ich saß wie ein Zombie am Schreibtisch. Ich drücke euch ganz fest die Daumen für euren weiteren Schlafweg, es ist schön, dass du uns teilhaben lässt und auch ehrlich bist, wenn es mal anstrengend wird. Toi toi toi!
Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Tipp… Ich habe heute lange darüber nachgedacht, vielleicht wird das auch unser Weg werden. Morgen sind wir eh beim Kinderarzt, da werde ich das Abstillen mal ansprechen. Ich hatte in letzter Zeit immer mal wieder darüber nachgedacht, es aber immer wieder herausgezögert. Das Loslassen fällt mir schwer, aber ich merke auch, dass es immer anstrengender wird und ich ganz schön ausgelaugt bin. Mal sehen wo die Reise hingeht… Danke dir!
Auch das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir ging es ebenso. Deshalb habe ich auch erst mal nur nachts nicht mehr gestillt. Morgens, teilweise vormittags und abends vor dem Einschlafen habe ich weiterhin gestillt. Ich muss aber sagen, dass das Interesse der Kinder immer weniger wurde und nach ein paar Wochen haben sie sich quasi selbst abgestillt. Es ist trotzdem sehr schwer loszulassen, doch schon nach kurzer Zeit kam es mir genau richtig vor. Ich glaube, diesem Dilemma erliegt fast jede Mutter 😉 Alles Gute weiterhin für euch!!!